Mast stellen – Kran immer dabei

J-413Beiträge: 20 Donnerstag, 9. Juni 2011 22:51 h
Vielleicht hilft das Nachfolgende einigen Juniorseglern und ermuntert zum Trailern zu Regatten wenn das Maststellen und -ziehen kein Problem mehr ist.
Denn wer, wie ich, an seinem Revier keinen richtigen Mastenkran oder eine besonders hohe Pier hat, der hat Probleme seinen Mast zu stellen. Ich habe mir dafür eine Lösung bei den Drachenseglern abgeschaut, die einfach, leicht, transportabel und preiswert ist. Zudem kann sie von einer Person bedient und auf dem Trailer verstaut werden.
Im Grunde genommen sind es nur zwei Alurohre die entsprechend zusammengebunden und mit einer Talje versehen nach vorn und hinten verspannt, als ein Zweibein auf Masthöhe auf dem Boot aufgestellt werden.
Am Mast muss ein Tampen angebracht werden, der so lang ist, dass das eine Ende günstigenfalls auf Höhe des Ausbaumerauges befestigt wird und das andere Ende eine Bändselschlaufe am Schwerpunkt des Mastes unterhalb der Saling hat. Dort wird die Talje zum Hochziehen angebracht. Da der Mast dadurch immer im Schwerpunkt hängt, kann er leicht dirigiert werden. Eine Clamcleat auf Brusthöhe an einem der Rohre kann das Zugseil der Talje in jeder Position leicht arretieren.
Was braucht man: 2 Alurohre (4,85m 40×2), Talje mit 2 Blöcken + 20m einfache 6mm Leine, 4 Fenderösen + Nieten oder Schrauben, 1 Clamcleat, Rohrisolierung aus Baumarkt, Abspannleine ca. 15m , 2 Holzklötze mit 30er Bohrungen als Fuss für die Rohre.
Die ganze Vorrichtung ist an einem Nachmittag schnell gebaut.
– An den Rohrenden die 4 Fenderösen annieten oder schrauben, am Fuss ein bisschen Platz lassen, weil die Rohre in die Löcher der Holzklötze gestellt werden.
– An einem Rohr wird ein Clamcleat angenietet oder geschraubt.
– Die Holzklötze erhalten eine 30er Sackbohrung mit einem Forstnerbohrer und daneben eine 12er Bohrung ganz durch um die Rohre samt Klotz mittels eines Bändsels am Püttingeisen festbinden zu können.
– Jetzt werden die beiden Rohre oben mit einem Bändsel durch die Fenderösen zusammengebunden und daran die Abspannleinen nach vorn und hinten.
– Dann wird noch die Talje oben angebunden.
– Zum Schluss erhalten die Rohre oben noch eine Polsterung aus Isolationsrohren zum Schutz der Mastlackierung.
– Fertig!
Damit man eine Vorstellung davon bekommt, wie alles aussieht und funktioniert, kann man die Konstruktion ja mal zuhause vor der Garage oder auf dem Hof aufbauen und ein etwa 30 kg schweres Teil anhieven, das entspricht in etwa einem Mast samt Beschlägen und stehendem/laufendem Gut. Zunächst wird einem alles etwas labil vorkommen, aber keine Angst, es geht wirklich. Wer Sorge hat kann die Alurohre ja stärker dimensionieren.Ich bin jedenfalls zufrieden mit der Konstruktion, denn sie macht das was ich brauche.

Wer nicht basteln mag oder kann, der kann auch ca. 275,00 Euro(incl. Fracht/Versand) ausgeben und sich eine solche Konstruktion bei Compass bestellen. Allerdings ist die nicht so leicht, weil sie auch für größere Masten geeignet ist.

Ich binde meine beiden Rohre einfach neben den Kiel auf meinen Trailer und habe so meinen Mastenkran immer dabei, wenn ich ihn benötige.

 

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