Regatta Hamburg – Seasons End 2005

Am letzten Wochenende im August war es mal wieder so weit. Alles was Rang und Namen in der internationalen Folkejunior-Szene hat, traf sich dort, wo Segeln als Spitzensport mit einem über die Grenzen bekannten Namen etabliert ist – in Hamburg auf der Außenalster zur Seasons-End-Regatta. Wie immer eine Veranstaltung im High-End-Bereich und ein Muss für jeden halbwegs ambitionierten Regattasegler und solche, die auf dem Weg dorthin sind.

So konnte der HSC als veranstaltender Verein die erhebliche Anzahl von 19 Meldungen verzeichnen. Ein Ergebnis, welches das letzte Mal bei der DM 2003 in Svendborg erreicht werden konnte. Damit waren die Folkejunior wieder die am stärksten vertretende, der insgesamt vier gestarteten Bootsklassen. Ein Garant dafür, dass wir im nächsten Jahr sicher wieder eine Einladung zur Regatta nach Hamburg erhalten werden. Die Bedeutung der Veranstaltung lässt sich sicher auch daran ableiten, dass das Ausmaß der zur Verfügung gestellten Preise, Ehrenpreise, Wanderpreise und für jedes Boot Preise inzwischen die Anzahl der Preise der anderen Bootsklassen bei weitem übersteigt. Es ist jedes mal wieder beeindruckend.

Der Name der Regatta Seasons-End ist wie immer etwas irre führend, zumal sich auch das Wetter im Gegensatz zum übrigen Sommer von seiner besten Seite zeigte und somit mit bei nahezu Kaiserwetter und optimalen Windbedingungen zwischen 3 und 5 Windstärken mit Sicherheit nicht das Gefühl aufkam, dass es das für dieses Jahr mit dem Segeln schon gewesen sein könnte. Das war nicht unbedingt zu erwarten, denn am Freitag bei der Anfahrt nach Hamburg hätten wir unser Boot auch schon auf der Autobahn zu Wasser lassen können.

Wie auch in den letzten Jahren, sind fast alle auswärtigen Teilnehmer bereits am Freitag angereist. Selbst die Dänen sind dazu übergegangen bereits am Freitag im Hellen anzukommen und nicht mehr nachts um zwölf. Jeder der die Örtlichkeiten rund um die Gurlitt-Insel kennt, weiß warum. Es bedarf schon einiger Routine und Geduld sein Boot dort hinzubringen und ins Wasser zu lassen. Vom Sonntag, wenn dann auch die Jollenklassen dazu kommen und alle gleichzeitig raus wollen, soll hier gar nicht erst die Rede sein. Mann muss dabei gewesen sein, um zu wissen wie es ist.

Das gilt im Übrigen natürlich für die gesamte Veranstaltung. Und so ist es auch schön, wenn sich Folkejuniorsegler auch nach Hamburg aufmachen, um nur zu gucken. An dieser Stelle einen Dank an alle die da gewesenen und gleichzeitig der Aufruf auch an alle übrigen, im nächsten Jahr rege nach Hamburg zu kommen. Der Veranstalter hat es verdient.

Endlich zum Renngeschehen. An dieser Stelle folgt bei einem Regattabericht in der Regel eine Beschreibung der gelaufenen Rennen. Die werdet Ihr hier nicht finden. Das Geschehen kann ich mir nämlich nicht merken. Während der Regatta hatte ich genug damit zu tun, keinen der ca. 100 Optis zu versenken, die immer am gleichen Wochenende ebenfalls mit uns dort Regatta segeln. Aber im Anhang gibt es einen Ausdruck. Dort könnt ihr die Ergebnisse einsehen.

Wie bereits geäußert, war die teilnehmende Zahl von Booten beträchtlich. Für einige waren es wohl auch schon zu viele, denn alle 19 Boote haben es nicht bis zum ersten Start geschafft. Uwe Koglin hatte sich doch zu sehr auf sein Vorfahrtsrecht verlassen. Doch Recht haben und Recht bekommen sind bekanntlich zwei paar Schuhe. Zumindest musste Uwe feststellen, dass Hartwigs Steven doch mehr ab kann als sein Oberwand. Und jetzt fährt Uwe mit geteiltem Mast durch die Gegend. Das kenne ich noch vom Surfen. Da hatten wir auch geteilte Masten. Das hat vor allem Vorteile beim Transport. Uwe muss sich aber, glaube ich, noch ein bisschen an diesen positiven Gedanken gewöhnen.

Ja, und Peter Hadler hatte auch Pech. Ihm ist Sonntag jemand in der ersten Wettfahrt ins Ruder gefahren. Wenigstens brauchte Peter dadurch nicht so lange aufs Kranen warten wie der Rest. Freundlicherweise haben Peter und Sohn Kris dann auch noch bei den anderen Booten beim Kranen mit Hand angelegt, so dass es für uns eigentlich ganz positiv war, das mit dem Ruder.

Es ist halt nicht immer so ganz leicht in so einer Wettfahrt. Und manchmal ist dann eben doch nur Platz für eineinhalb Boote und nicht für zwei, wie zunächst vermutet. Aber Schwund ist überall und Hauptsache, man hat die Finger dann nicht dazwischen.

Ansonsten war es natürlich ruhig auf der Regattabahn. Für manchen wahrscheinlich zu ruhig, denn Kurt Schulze hatte die Großschot schön belegt und es sich sonst wohl auch recht bequem gemacht. Zumindest bis zu der einen Böe. Als Einhandsegler weiß man das dann aber schon zu schätzen, wenn man einen Schotten dabei hat, der dann das Boot wieder leer pützt. Ich kann mich an dieser Stelle aber auch nicht beklagen, denn mein Schotte hatte nach der Böe auch ganz gut damit zu tun, die 150 ltr. Wasser aus unserem Boot wieder raus zu bekommen. Zum Glück hatten wir dann einen Vorwindgang, da war das mit dem Pützen für meinen Schotten nicht so schwer. Es hat halt seinen Grund, warum das Boot klassengerecht mit drei Personen gesegelt wird (dann können zwei Pützen).

Ihr merkt schon, es geht ziemlich ernst zu bei der ganzen Angelegenheit. Und das ist auch gut so. In diesem Sinne an dieser Stelle einen herzlichen Dank an Irmgard, Rosemarie und Karl, die nicht nur der Garant für die Veranstaltung sind, sondern vor allem mit ihrem Charme der ganzen Veranstaltung erst die besondere Note geben. Auch sehr positiv war das Engagement des Teams um Horst Räderscheidt, die sich sehr intensiv um das Kranen und um die Trailer gekümmert haben, insbesondere, dass bei der Ankunft sofort jemand da war und uns eingewiesen hat, war sehr entspannend. Es ist also nicht nur der Pomp, sondern vor allem auch die vielen Kleinigkeiten, die solch eine Veranstaltung wertvoll machen.

Meine Unterkunft für das nächste Jahr ist jedenfalls schon gebucht. Wir sehen uns in Hamburg.

von Sven (J-405)

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