Reinigung Unterwasserschiff
Stralsunder
Beiträge: 13 |
Mittwoch, 14. April 2010 22:02 h |
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Wir haben heute den Unterwasserbereich unseres Junior Folke im Trockeneis-Strahlverfahren von ungenügend tragfähigen Schichten reinigen lassen. Bei diesem Verfahren werden Eiskristalle (gefrorenes CO²) über eine spezielle Düse bei -80°C und einem Druck von 4 Bar auf die Rumpfoberfläche gestrahlt. Durch Druck und Temperatur werden dabei die Farbschichten abgetragen, wobei die Untergrundsubstanz relativ schonend behandelt wird. Die Farbschichten werden zu Feinstaub zerstäubt, Strahlgut bleibt nicht zurück.
Der Zustand des Antifouling auf dem Unterwasserschiff schien uns mit zahlreichen Blasen, Rissen und Abplatzungen kein geeignet streichfähiger Untergrund mehr für weitere Antifoulingbeschichtungen zu sein.
Die Arbeiten wurde von der Firma Ice Clean Trockeneisreinigung Arne Geng aus Röbel ausgeführt.
[www.iceclean-geng.de]
Das Verfahren hat sich unserer Meinung nach durchaus gelohnt. Innerhalb von 2-3 Stunden war der gesamte Unterwasserbereich abgestrahlt. Der Untergrund aus Holz und die verbliebenen festen Farbreste werden nun geschliffen, danach werden Primer und Antifouling neu aufgetragen. Im Vergleich zu anderen Verfahren wie Abbeizen, Abbrennen oder gar Schleifen halten wir das Trockeneisstrahlen für eine zeitsparende, wenn auch etwas kostenintensivere Alternative.
Wir werden versuchen, eine Bildergalerie zu diesem Thema einzustellen – wie funktioniert das eigentlich?!
Gibt es weitere/andere Erfahrungen? Was haltet ihr davon?!
Viele Grüße!
Oliver + Katja |
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Hartwig
Beiträge: 62 |
Sonntag, 18. April 2010 21:32 h |
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Hallo Oliver, hallo Katja,
mit großen Interesse habe ich Euren Beitrag über das Trockeneistrahlen gelesen.
Vor einigen Jahren habe ich auf einer Bootswerft zum ersten Mal dieses Verfahren kennen gelernt. Dabei wurde ein alter Stahlfischkutterrumpf von innen gestrahlt. Da er aber mit einem undefinierbaren Teeranstrich aus den 50ger Jahren versehen war, der nie ganz aushärtet, war die Sache nicht so ganz einfach.
Mir wurde erzählt, dass das “Eis” bei der Industriegasherstellung als Abfallprodukt anfällt und bis auf den Transport nichts kostet. Es wurde in isolierten Behältern auf der Werft angeliefert.
Der große Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass kein Stahlgut anfällt, das zusammen mit den abgestrahlten Farben als Sondermüll teuer entsorgt werden muss. So sind nur die Farbreste zu entsorgen. Das Strahlgut verflüchtet sich.
Dass man auf diese Weise auch ein Holzboot behandeln kann, höre ich zum ersten Mal. Gerade bei der Klinkerbauweise ist das Entfernen von alten Anstrichen sehr mühsam. Vor einigen Jahren habe ich den Unterwasser-Altanstrich von meinem GFK-Boot entfernt. Ich weiß also, wovon ich rede.
Sicher muss man bei der Einstellung des Drucks etwas vorsichtig sein, aber Fachfirmen verfügen wahrscheinlich über die entsprechenden Erfahrungen.
Es freut mich, nun von einem Verfahren zu wissen, dass diese Sch…arbeit entscheidend erleichtert, zumal Ihr auch eine Quelle genannt habt, die derartige Arbeiten durchführen kann.
Gerne würde ich Euch sofort einen Weg aufzeigen, Bilder über Eure sehr interessante Arbeit auf unserer Website einzustellen. Beiträge außerhalb des Forums u. a. auch von mir wurden immer an unseren Webmaster gesandt, der sie dann einstellte. Leider aber ist er z. Zt. durch seine Arbeit derart überlastet, dass er das nicht leisten kann. Aber Enno Peters arbeitet an dem Problem. Wenn er die Lösung hat, melde ich mich wieder.
Einen herzlichen Gruß von Hansestadt zu Hansestadt sendet
Hartwig |
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