Zum 5. Mal – SEASONS END auf der Alster 2007

Nun schon zum 5. Mal trafen wir uns traditionell am letzten August-Wochenende beim Hamburger Segelclub (HSC) an der Alster, um unsere einzige Klassenregatta in Deutschland um den von Rosemarie Mai gestifteten SEASONS END-Pokal auszusegeln.
Leider hatten in diesem Jahr nur 12 Boote gemeldet. Ortsabwesenheit, berufliche Verpflichtungen etc. ließen trotz vieler motivierender Telefonate ein größeres Teilnehmerfeld nicht zu. Umso erfreulicher, dass uns unsere dänischen Freunde nicht in Stich ließen und mit 5 Booten die weite Anreise nicht gescheut hatten. Den weitesten Weg hatte dabei die Mannschaft um Arne Jensen aus Frederikshavn.
Es hatten 9 GFK- und 3 Holzboote gemeldet, was die Tendenz in unserer Klasse wiederspiegelt. Leider werden die Holzboote immer weniger. Hier sind unsere Holzbooteigner gefordert!

Wie bei SEASONS END üblich, gab es auch in diesem Jahr getrennte Wertungen, um auch den älteren Holzbooten eine interessante Regatta zu ermöglichen. Für die Vergabe des Gesamtpokals bekommen sie eine bessere Yardstickzahl. Von der Wettfahrtleitung wurde sie für die GFK-Boote mit 119 und für die Holzboote mit 124 festgelegt.

Auch wenn wir wegen statischer Probleme nicht mit dem Auto über die Brücke zur Gurlittinsel fahren durften, klappte das Kranen der Boote und das Abstellen der Trailer am Freitag wie immer reibunslos und professionell. Auf unseren Klassenfreund Horst Räderscheidt vom HSC ist eben immer Verlass.

Am Sonnabend beim Einchecken durften wir uns dann über ein neues, sehr hübsches Kleidungsstück freuen. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer bekam ein von Rosemarie Mai und der Familie Reincke gestiftetes T-Shirt im SEASONS END-Stil mit dem SEASONS END-Logo geschenkt, was insbesondere dem späteren Gruppenfoto eine besondere Note verlieh. Hübsch sahen wir alle aus und herzlichen Dank den Dreien! Übrigens wurde auch so manches andere Kleidungsstück aus vergangenen SEASONS END-Zeiten gesehen.

Pünktlich um 13:05 Uhr starteten wir am Sonnabend zu unserer ersten Regatta. Vor uns wurde eine gemischte Gruppe von diversen Jollen auf die Bahn geschickt, mit der es aber am ganzen Wochenende ebenso keine Probleme gab wie mit dem großen Feld von Optimisten-Jollen in der Nordhälfte der Alster.
Unser Wettfahrtleiter Klaus Dederke hatte bei südwestlichen Winden in bewährter Manier einen ausgezeichneten Dreieckskurs ausgelegt.
Natürlich mussten alle mit den auf der Alster typischen Winddrehern und örtlich unterschiedlichen Windstärken kämpfen. Aber gerade das fordert einen und macht die Alstersegelei so interessant. Kann man doch nie sicher sein, dass ein Konkurrent, den man eigentlich klar hinter sich weiß, nicht doch plötzlich vor einem ist. Aber im Laufe einer Serie gleichen sich diese Verhältnisse immer wieder aus.

Nach 2 Wettfahrten gewährte uns unser Wettfahrtleiter erst einmal eine Pause, obwohl so mancher die 3. Regatta gerne gleich im Anschluss gesegelt hätte, aber er hat das Sagen.
Am Sonnabendabend hatten wir dann schließlich bei herrlichem Segelwetter und ohne Regen (!) 3 Wettfahrten absolviert und konnten uns kulinarischen Genüssen hingeben. Ein sehr reichhaltiges und vielfältiges Grillbuffet wartete auf uns. Der Peis dafür war im Meldegeld enthalten!

Der Wettergott blieb uns auch am Sonntag hold. Wir absolvierten noch 2 Wettfahrten bei etwas stärkerem Wind, wobei für die 5. Regatta Klaus Dederke richtigerweise das Startschiff verholt hatte, da der Wind nach rechts gedreht war.

Ich will an dieser Stelle nicht die Abläufe der einzelnen Regatten und der Serie schildern und verweise auf die Ergebnislisten.
Nur soviel sei zusammenfassend gesagt: Wir erlebten sehr spannende Wettfahrten.War es in den vergangenen Jahren meist so, dass Arne Jensen aus Dänemark vorneweg fuhr, dahinter folgte ihm in kurzem Abstand Torben Pedersen ebenfalls aus Dänemark und dann irgendwo der Rest des Feldes, so war es in diesem Jahr doch sehr viel ausgeglichener. Arne Jensen gewann nur eine Wettfahrt, was im Vergleich zu den Vorjahren doch sehr ungewöhnlich ist.
Ich bin sicher, dass diese Ausgeglichenheit unserer Klasse sehr gut tut.

Arne Jensen gewann mit seiner Mannschaft Alice Jespersen und Jens Nørgaard nun schon zum 5. Mal in Serie den SEASONS END-Pokal. Eine beeindruckende Leistung!
Sie siegten natürlich auch in der GFK-Gruppe, in der sich Harald Dibbert und mein Sohn Malte mit mir an der Pinne über den 2. Platz freuen konnten. Damit gewann ich auch das 1. Anrecht auf den von mir gestifteten ?Maltorle-Alster-Preis?, da Arne Jensen den Gesamtpokal gewann und in diesem Fall – so sieht es die Stiftungsurkunde vor – der Nächstplatzierte das Anrecht gewinnt. Es ist schon ein etwas komisches Gefühl, seinen eigenen Preis zu gewinnen und mit nach Hause zu nehmen. 3. Preisträger in der GFK-Gruppe wurde Anders Nørgaard mit Tina Kofod und Martin Eriksen wiederum aus unserem nördlichen Nachbarland.
Die Wertung der Holzboote gewannen die Gebrüder Heiko und Arend Schulze mit dem wohl ältesten aktiv auf Regatten segelndem Boot der Flotte (Baujahr 1935!), das ihr Vater und Senior unserer Juniorflotte, Kurt Schulze, in einem ausgezeichneten Zustand hält. Den von ihm gestifteten ?Erik Salander-Preis? gewann diese Mal Ingo Grallert.
Auch in diesem Jahr erhielt bei der Preisverteilung jedes Boot eine Flasche Rotwein, deren Etikett der jeweilige Bootsnamen ziert, sozusagen ein Unikat. Den Wein hatte Thomas Dombrowski gestiftet, und Rosemarie Mai sorgte für das ?Outfit?. Im Namen aller ganz herzlichen Dank dafür.

Zum Schluss meines Berichte über SEASONS END seien noch ein paar Worte über unsere Boote allgemein angefügt .
In welcher Klasse sind schon fast 30 Jahre alte Boote noch konkurrenzfähig? Meine ?Maltorle? wurde gemäß Meßbrief 1978 gebaut und findet sich im Gesamtklassement zwischen 2 Neubauten wieder. Analoges lässt sich auch am Beispiel von Torben Pedersens ?Hvorfor det? für die ausgezeichneten Ergebnisse der letzten Jahre sagen.
Das zeigt, wie wertbeständig unsere Boote sind, und mit welch hoher Qualität sie gebaut wurden und werden.
Eine Werbung für unsere Klasse sollte diesen Aspekt mit Nachdruck herausstellen!

Zusammenfassend erlebten wir ein herrliches Wochenende an der Alster. So manche Freundin und mancher Freund unserer Klasse kam vorbei, um sich das Treiben anzuschauen und sich Anregungen für sein Boot zu holen.

Damit bin ich am Ende meines Berichtes über SEASONS END 2007, wobei ich noch gerne mitteile, dass Günther Gusek auch in diesem Jahr wieder fleißig fotografiert hat und sich alle Steuerleute auf eine CD über die Regatten und das Treiben an Land freuen können.

von Hartwig Sulkiewicz

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