Zuviel Wasser von unten

Ranghild

Beiträge: 2

Freitag, 15. Februar 2008 11:22 h
Moin an alle Juniorsegler
endlich will ich mich auch mal bei euch einklinken. Mein Junior heißt Ranghild, hat die Nr376 (Lärche) und liegt in Flensburg
Aktuell habe ich das Problem dass das Boot zuviel Wasser zieht und eine automatische Lenzpumpe notwendig geworden ist. Vor einiger Zeit habe ich Beiträge von einem Bootsbauer aus Satrup in eurem Forum gesehen, der wohl Juniorboote sammelt. Diese konnte ich jetzt nicht mehr finden. Ich würde ihn gerne ansprechen ob er mir einen Tipp geben was ich tun kann bzw würde ich mich über weitere Erfahrungen von euch allen freuen.
Viele Grüße aus Flens
von Jens

Enno J334

Beiträge: 21

Freitag, 15. Februar 2008 13:55 h
Moin Jens,

ich bin zwar nicht der von Dir gesuchte Bootsbauer, hatte aber dasselbe “Problem”.

Mein Junior auch Holz, ist etwa so alt wie Deines. Nach Dichtquellen im vergangenen Frühjahr hatte ich immer recht zügiges “Nachlecken”.

Auf Grund des Nachverfolgens des reinsickernden Wassers im leergelenzten Zustand habe ich die Undichtigkeit im Vorschiff auf Wasserlinienhöhe vermutet. Die Lenzpumpe lief Täglich ein- bis zweimal.

Im Winterlager habe ich dann durch Wasser-ins-Schiff-Schütten ein echtes Leck feststellen können. An Steurbord war eine Planke auf Wasserlinienhöhe am Übergang zum Vorsteven so gerottet, daß eine morsche Stelle entstand. Ich habe die Stelle aktuelle mit Baumwolle kalfatert und mit dem o.g. Test ist die Stelle jetzt dicht. Die nächste Saison wird?s zeigen, ob die Stelle wirklich dicht geworden ist.

Ein Freund von mir (er besitzt die älteste Zeese, die zur Zeit noch segelt) nutzt für morsche Stellen G4 von Voss-Chemie (jetzt YachtCare). So bekommst Du kleinere Stellen auf jeden Fall dicht (die Stelle ist dann aber zu Kunststoff verdichtet mit allen Nachteilen, wie z.B. kein Dichtquillen mehr).

Kannst Du denn genau lokalisieren, wo es “reinläuft”?

Ich stehe Dir gern für Rückfragen zur Verfügung – falls nicht gewünscht, hoffe ich, daß Dir die Antwort ein wenig weiterhilft. Wenn du einen Bootsbauer suchst, der schon Erfahrung mit Juniorbooten hat, empfiehlt sich Arne Jensen ind Dänemark oder unser Bootsbauer, Christian Klostermann in Barth.

Gruß
Enno


Ranghild

Beiträge: 2

Samstag, 16. Februar 2008 15:28 h
Moin Enno,
danke für Deine Erfahrungen. Bei mir laufen an den Nieten im hinteren Bereich einige kleine Rinnsale rein. Es stellt sich die Frage ob ich nun die Nieten auswechseln müßte oder ob ein nachnieten der vorhandenen Nieten möglich ist. Gruß
Jens

Hartwig

Beiträge: 62

Samstag, 16. Februar 2008 20:56 h
Moin, moin Jens,

zunächst herzlich willkommen im Kreise der Folke Junior-Segler. Ich werde dich noch gesondert anschreiben.
Der von dir gesuchte Bootsbauer heißt Tim Schultz und hat die Mail-Adresse Tischlerei.Schultz@gmx.de. Vielleicht kann er Dir weiterhelfen.
Ich werde ferner alle mir bekannten “Holzwürmer” aus unserem Kreis anschreiben und auf Dein Problem aufmerksam machen. Nicht jeder liest schließlich jeden Tag unser Forum.
Noch ein Hinweis: Der von Enno erwähnte Bootsbauer Arne Jensen aus Frederikshavn ist ein wirklich guter Fachmann und auf Juniorboote spezialisiert. Leider spricht er aber kein Deutsch und Englisch.
Die 376 wird er noch sehr gut kennen, hat er doch im Jahre 2002 das Boot bei der dänischen Meisterschaft vor Horsens selbst gesegelt.

Nochmals herzlich willkommen

Hartwig


windrose

Beiträge: 1

Sonntag, 17. Februar 2008 17:09 h
Lieber Jens,
die Beschreibung Deines Problems ist etwas zu dürftig, um eine exakte Empfehlung für die Schadensbeseitigung bzw. Wiederherstellung der Dichtigkeit aussprechen zu können. Grundsätzlich ist ein Nachnieten möglich, wenn man es aber nicht beherrscht, sollte man zunächst davon die Finger lassen, damit nichts beschädigt wird. Wenn die “Rinnsale” nur im geringen Maße bestehen, würde ich die Nieten von außen einschl.der umgebenden Plankennaht mit Ettan dichten. Das Zeug ist verteufelt gut, dauerelastisch und bei Toplicht in Hamburg zu bekommen. Verarbeitung ist völlig einfach und steht auf der Verpackung.
Viel Erfolg und Grüße
Kurt Schulze
Windspiel J 33

Arne J17

Beiträge: 91

Montag, 18. Februar 2008 11:15 h
Hallo Jens,

‘windrose’ schrieb:

Lieber Jens,
die Beschreibung Deines Problems ist etwas zu dürftig, um eine exakte Empfehlung für die Schadensbeseitigung bzw. Wiederherstellung der Dichtigkeit aussprechen zu können. …

dem kann ich mich leider nur anschließen. Dennoch ein paar prinzipielle Möglichkeiten:

1. Planken bzw. Landungen: Es kann passieren, dass die Planken an ihren Stößen nicht richtig dicht quellen. Allerdings halte ich diese Ursache für sehr selten. Hier hat Kurt Schulze eigentlich schon alles beschrieben. Ich kann nur ergänzen, dass auch das nach- bzw neu nieten mit etwas Übung problemlos machbar ist.

2. vergammelte Planken: Hier hat Enno sicherlich schon einen Lösungsansatz genannt. Allerdings treten solche stellen am häufigsten an den Plankenenden oder den Schäftungen auf. An den Enden solltest du dir überlegen, einen Teil der Planke auszutauschen. Die Schäftungen, kann man relativ gut neu verstärken. Hier würde ich auch eher zu konservierenden Mitteln greifen.

3. Die der Kielbereich: Bei meiner Oexe lief es Literweise durch die Kielbolzenlöcher nach oben. auch dort kann man durch versiegeln des Totholzes noch etwas Besserung erreichen. Je nachdem in welchem Zustand der Bildge-Bereich ist solltest du über eine etwas größere Maßnahme nachdenken.

Du siehst, das wichtigste ist erst einmal herauszufinden, wo denn das Wasser überhaupt her kommt. Da kann ich nur empfehlen sich mal einen Tag Zeit zu nehmen, wenn das Schiff im Wasser ist, die Bildge leer machen, mit dem Schwamm trocken wischen und suchen wo das Wasser her kommt.
Probierst du im Winter, wo das Wasser durchkommen könnte, wirst du wahrscheinlich viel mehr Stellen finden, als das eigentliche Leck. Hier würde ich auf jeden Fall einen Bootsbauer zu Hilfe nehmen, dieser kann unter Umständen besser beurteilen, welche Stelle nun das größte Problem darstellt.

Ein Tipp noch: Such dir einen Bootsbauer, der mit klassischen Schiffen zu tun hat. Die Epoxy-Lösungen, von denen ich viel gehört habe, sind nicht immer die besten für Schiffe in klassischer Bauweise.

Viele Grüße
Arne


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