Trunte Ry 2004

Ja, Ry ist jetzt auch schon wieder gewesen und damit ist die Saison 2004 nun auch zu Ende. Zumindestens was das Segeln in nördlichen Gefilden angeht. Im Mittelmeer geht die Saison ja noch etwas länger, aber darüber sollte dann vielleicht Jens Kofod berichten.

Meine Saison hat bereits im März mit einem Nordseetörn begonnen. Mit dem Juniorboot ging es erst Karfreitag los. Als wesentliche Veränderung in diesem Jahr habe ich das Segelrevier gewechselt. Bis zum letzten Jahr waren wir ja noch auf der Müritz. Doch hat die Krankheit meines Vaters und Miteigners sowie die doch sehr zeitaufwendige Anreise zur Müritz mit 3 Stunden mich dazu bewogen, Hartwigs (412) Ruf zu folgen und nach Bad Zwischenahn auf das Zwischenahner Meer zu gehen. Unseren ausländischen Freunden sei hiermit verraten, dass der Ausdruck Meer etwas irre führend ist, da der See in den Abmessungen in etwa dem Knudsee in Ry entspricht.

Die Entscheidung das Boot zu verlegen habe ich nicht bereut, zumal auch mein Freund Hannes von der H-Jolle auf das Juniorboot (420) umgestiegen ist und wir somit inzwischen mit drei Booten in Zwischenahn segeln.

Meine Regattasaison hat in Bönnerup begonnen, welche ich mit Erik und Alexander gesegelt bin. Eine echte Herausforderung, da ich bisher mit dem Juniorboot wenig auf See gesegelt bin und Erik zudem auch sehr streng mit mir war. Abends hat er kein Wort mehr mit mir gesprochen. Gewöhnungsbedürftig waren auch die Starts in dem harten Seegang, der wohl auch der Wettfahrtleitung hart zugesetzt hatte. Interessant wie viele Kombinationen von Flaggensignalen und Ankündigungssignalen es geben kann. Als Novum dürfte auch das Übernachten in Erik’s Wohnwagen gelten. Allen, die es nicht glauben wollen, man kann sich tatsächlich lang ausstrecken und braucht nicht in einer embryonalen Stellung die Nacht zu verbringen. Herzlichen Dank noch einmal an Erik an dieser Stelle.

Als nächste Veranstaltung folgte drei Wochen später bereits die DM in Skive. Hartwig und ich haben die Boote gleich in Ry gelassen, da es auf dem Weg lag und um die Boote nicht den weiten Weg hin und her schleppen zu müssen. In Dänemark kann man sein Boot ja tatsächlich noch stehen lassen. Bei uns hätte ich erst mal einkaufen gehen müssen, um die Ausrüstung wieder komplett zu machen.

Über Skive hat Hartwig bereits in der letzten Pust berichtet. Schade ist, dass die DM inzwischen immer schon Donnerstags beginnt. Das ist für die Dänen wahrscheinlich kein Problem, da die schon Ferien haben. Für uns ist immer die halbe Woche weg, da wir schon Mittwochs anreisen müssen. Da ist es schwierig, Vorschoter zu finden. Wir sind dann auch schon am Samstag nach den Rennen nach Hause gefahren, um unseren familiären Verpflichtungen nachzukommen, weshalb wir leider an dem Festessen nicht mehr teilnehmen konnten.

Der DM folgte eine lange Sommerpause in der ich wenig gesegelt bin, da unter anderem der Sommerurlaub mit der Familie anstand. Sehr zu Hartwigs Leidwesen, da ihm in der Zeit doch unsere hart gesegelten Matchs fehlten. Aber das konnten wir ja dann in Hamburg auf der Außenalster nachholen. Wie im letzten Jahr eine tolle Veranstaltung mit einem sagenhaften Ambiente, auch wenn es am Freitag beim Zuwasser lassen der Boote aus allen Löchern schiffte. Die Veranstaltung ging zu ende wie sie begann. Beim Ankuppeln des Hängers goß es wieder eimerweise. Ja, und dann konnte ich doch tatsächlich das erste mal eine Regatta vor Hartwig abschließen. Für mich persönlich in Anbetracht von Hartwigs großem seglerischen Geschick und seiner langjährigen Erfahrung ein gutes Gefühl. Es war übrigens das Wochenende, an dem die dänischen Handballdamen Olympiasieger geworden sind.

Nach Hamburg ist mein Boot bis Ry nicht mehr ins Wasser gegangen. Ihr braucht mich nicht zu bedauern. Ich bin dafür im Mittelmeer gesegelt. Die Umstellung war allerdings hart. Dienstag noch in Palermo bei 27 Grad und Sonne, Samstag dann in Ry bei 12 Grad und Regen. Mein Sonnenschein an Bord waren meine beiden Mädchen Kim (12) und Pia (10), die viel Geduld mit mir hatten. Die ging mir am Samstag bei den lauen Windbedingungen nämlich ab und zu etwas verloren. Aber den anderen Skippern ging es wahrscheinlich auch nicht besser.

Bereits im letzten Jahr bin ich mit Kim und Pia in Ry gesegelt, weil das Revier und die Regatta dafür einfach optimal sind. Angeregt wurde ich bereits 2001 durch Peter aus Silkeborg (410), der ebenfalls mit seinen Kindern segelt. Probiert es einfach mal ohne den sonstigen Ehrgeiz aus. Die zufriedenen Gesichter der Kinder sind mehr als Freude.

Ja, und Ry ist jetzt auch schon wieder gewesen. Die Trunte liegt nun da auf dem Hänger, eine Saison lang hart gesegelt und wartet darauf Winterfest gemacht zu werden. Schade, dass die Saison so kurz war. Der Winter wird lang werden. Am 1. April 2005 dürfen wir in Bad Zwischenahn die Boote wieder zu Wasser lassen. Das ist ein Freitag und wenn kein Schnee liegt, wißt Ihr was ich dann tue.

von Sven (405)

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