Am Wochenende 08./09. August 2009 veranstaltete der Hamburger Segelclub (HSC) nun schon zum 17. Mal die traditionelle Holzbootregatta auf der Alster.
Zugelassen waren zu dieser Veranstaltung alle Boote, die älter als 25 Jahre sind und in handwerklicher Bootsbauertradition (Spanten und geplankt) aus Holz gebaut wurden sowie Neubauten solcher Schiffe entsprechend den Originalplänen. Gesegelt wurden 4 Wettfahrten nach dem “Yardstick-Kängeruh-System”, d. h. die langsamen Boote starten zuerst.
So fanden sich insgesamt 58 Boote aus 25 verschiedenen Klassen auf der Gurlittinsel ein – alles klassische Schönheiten meist aus Mahagoni und Teak. Die Bandbreite reichte beispielsweise von Holzdrachen, mR-Yachten über Jollenkreuzer und H-Jollen aller Facetten, Hansa-Jollen, alten Rennjollen sowie Holzpiraten bis zu unseren Folke Junioren. Im Alsterhafen des HSC boten sie ein wahrhaft schönes und beeindruckendes Bild, zumal viele Boote über die Toppen geflaggt hatten.
Unser kleiner Klassiker war mit 3 Teilnehmern vertreten. Es starteten die “Windbeutel” mit Dr.Thomas Dombrowski an der Pinne und Irmgard Reincke an den Schoten, die “Tuula” von Holger Nickelmann und Christina und Ronald Goedecke als Mannschaft sowie die “Bindtext” von Gottfried Unterweger, die er mir und meinem Stammvorschoter Harald Dibbert dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hatte. Meine “Maltorle” durfte als Kunstoffboot nicht starten und diente als Lagerplatz für Persennige etc..
Von den Wetterbedingungen her litt die Veranstaltung etwas unter dem durchweg flauen Wind mit den für die Alster typischen Drehern und Windlöchern, was aber der guten Stimmung auch wegen des herrlichen Sonnenscheins keinen Abbruch tat. Dazu beigetragen hatte auch das Sommerfest des HSC am Freitagabend, zu dem die Teilnehmer eingeladen waren, und das seinem Namen alle Ehre machte. Wir erlebten einen herrlichen Sommerabend mit Spanferkel und Live-Musik an der Alster.
Am Sonnabend wurden dann unter den genannten Bedingungen 3 Wettfahrten gesegelt, die am HSC-Steg gestartet wurden. Dazwischen gab es immer eine Pause, in der man sich mit fester oder flüssiger Nahrung stärken konnte – dem Alter der Boote und auch vieler Teilnehmer angemessen. Ein Grillabend schloss den Tag ab. Viele Gedanken und Erfahrungen wurden dabei ausgetauscht – bei Klassikerveranstaltungen immer sehr wichtig und fruchtbar.
Die 4. Wettfahrt am Sonntag musste wegen des immer flauer werdenden Windes verkürzt werden. Sie konnte aber gewertet werden, so dass das schlechteste Ergebnis gestrichen werden konnte. Als bester Folke Junior konnte sich die “Blindtext” im Gesamtklassement als 15. platzieren. Ein in Anbetracht der flauen Winde durchaus zufriedenstellendes Ergebnis. Trotz der höheren Yardstickzahl hat man dabei bei derartigen Wetterbedingungen z. B. gegen die leichten Rennjollen keine Chance. Die Einzelergebnisse findet man unter www.hsc-hamburg.org.
Trotz der vielen Boote gab es keine ernsthaften Schäden auf der Bahn. Dazu trugen die leichten Winde sowie das Verhalten der Steuerleute bei, die ihre Kostbarkeiten unbeschadet wieder in den Hafen steuern wollten. Dabei gab es an den Tonnen durch die Flautensegelei, bei der sich das Feld zusammenschob, so manche Whooling mit ca. 30 Booten, aber man war rücksichtsvoll untereinander.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine sehr stimmungsvolle Preisverteilung mit vielen Sonderpreisen. Jede Mannschaft erhielt ein Los und durfte sich danach eine “Wundertüte” mit wertvollen Preisen im Regattabüro anholen. So freut sich die “Blindtext”-Crew z. B. auf ein 3-Gänge Menü mit korrespondierenden Weinen in einem gehobenen Restaurant. Wer mal etwas Vergleichbares gemacht hat, weiß um die Arbeit und Mühe, die damit verbunden sind.
Womit wir beim Lob für das gesamte Organisationsteam des HSC wären. Mit Hilke & Horst Reuter an der Spitze wurde uns ein herrliches und harmonisches Wochenende an der Alster geboten. Es klappte einfach alles und mit einem herzlichen Dankeschön freuen wir uns schon auf die 18. Auflage im kommenden Jahr – hoffentlich mit möglichst vielen Folke Junior-Booten
von Hartwig Sulkiewicz