Zum 7. Mal – SEASONS END 2009 im Zentrum Hamburgs

Zum nunmehr 7. Mal trafen wir uns am Wochenende 29./30. August an der Alster beim Hamburger Segelclub (HSC), um den SEASONS END-Pokal auszusegeln. Auch in diesem Jahr konnten wir wieder einige dänische Freundinnen und Freunde auf der Gurlittinsel begrüßen.
Dieses Mal bestand die dänische Delegation aus 3 Booten, der Nr. 418 (“Hvorfor Det!”) von Torben Pedersen, der Nr. 431 (“Fru Jensen”) von Verner Jensen und der Nr. 436 (“Pus II”) von Arne Jensen. Dazu gesellten sich 7 deutsche Boote und zwar die Nr. 325 (“Windbeutel”) von Thomas Dombrowski, die Nr. 334 (“Jasper”) von Enno Peters, die Nr. 381 (“Tuula”) von Holger Nickelmann, die Nr. 405 (“Trunte Ry”) von Sven Krüger, die Nr. 412 (“Maltorle”) von mir, die Nr. 416 (“Rikke Rusk”) von Peter Hadler und schließlich die Nr. 420 (“Wendy”) von Hannes Thurm-Meyer.
Mit insgesamt 10 Booten kam ein zufriedenstellendes Feld zusammen, obwohl wir auch in Hamburg schon bessere Zeiten gesehen haben. Erfreulich war, dass mit der “Windbeutel”, der “Jasper” und der “Tuula” 3 Holzboote am Start waren, nachdem diese in letzten Jahr gänzlich fehlten. Um sie nicht von vornherein chancenlos segeln zu lassen, erhielten ein etwas besseres Handicap, was aber letztlich auf das Gesamtergebnis keinen Einfluss hatte.
Am Freitagnachmittag kamen dann so nach und nach die ersten nicht in Hamburg beheimateten Boote an. Horst Räderscheidt sorgte wie in allen Jahren für einen reibungslosen Verkehrsablauf auf der doch recht engen Gurlittinsel und der Bootsmann des HSC, Wilfried Röhrs, krante die Boote mit der ihm eigenen Ruhe. Wiederholt sagte mir Horst, dass er immer wieder bewundert, mit welcher Geschwindigkeit und Gelassenheit unsere dänischen Freunde ihr Boote ins Wasser bringen und auftakeln. Die restlichen Boote wurden dann am Sonnabendvormittag in die Alster gelassen, so dass das Feld zum Start komplett war.
Beim Einchecken konnten sich jedes Besatzungsmitglied und einige “Funktionäre” über ein neues Kleidungsstück freuen. In diesem Jahr hatte Sven Krüger Frotteeschals mit dem SEASONS END-Logo gestiftet, die den Hals vor Wind und Regenwasser schützen. Damit sahen wir noch besser aus und sagen Sven ganz herzlichen Dank.
Pünktlich um 13:00 Uhr startete der Wettfahrtleiter Claus Dederke, der die ganze Serie sehr souverän abwickelte, bei sehr böigen südwestlichen Winden die erste Wettfahrt. Mit uns auf der Bahn segelten einige Jollen und im Nordteil der Alster ein Feld von Optimist-Jollen, das von einem anderen Verein gestartet wurde.
Es war wie immer. Unsere dänischen Freunde Torben Pedersen und Arne Jensen fuhren vorneweg und segelten quasi ein Match-Race. Der Rest kämpfte um die Platzierungen. Letztlich gewann die Mannschaft um Torben diese Wettfahrt.
Danach schickte uns der Wettfahrtleiter in den Hafen, da starke Gewitterböen angesagt waren. Er sollte Recht behalten, denn eine schwarze Front nach der anderen zog über die Alster. Auch wenn sie nicht viel Wind brachten, wurde diese Maßnahme doch von den meisten akzeptiert, zumal ständiger Kontakt mit dem Deutschen Wetterdienst und auch die Satellitenbilder nicht Gutes versprachen. Da keine Besserung zu erwarten war, wurden gegen 18:00 Uhr weitere Wettfahrten für diesen Tage abgesagt.
Leider musste das eigentlich für den Abend vorgesehene Grillen wegen des Wetters ausfallen. Die Küche improvisierte aber schnell, und so gab es verschiedene Nudeln mit unterschiedlichen Fleischsoßen sowie diverse Salate. Das Essen sowie das anschließende Freibier war erfreulicherweise im Meldegeld enthalten! Zum Abschluss des Abends erlebten einige dann noch das Feuerwerk, das anlässlich des Alstervergnügens abgebrannt wurde.
Am Sonntag hatte sich das Wetter beruhigt und um 11:00 Uhr starteten wir zur 2. Wettfahrt bei südwestlichen böigen Winden, so wie auf der Alster üblich. Die 3. und 4. Regatta schlossen sich unmittelbar an, so dass das schlechteste Ergebnis gestrichen werden konnte. Auf eine 5. Regatta verzichtete der Wettfahrtleiter vor dem Hintergrund der zum Teil weiten Reisen in die Heimatorte (Frederikshavn und Düsseldorf!) und der Tatsache, dass der Gesamtsieger feststand.
Das schon geschilderte Match-Race setzte sich auch während dieser Wettfahrten fort. Die “Hvorfor Det!” holte sich 2 weitere 1. Plätze, bevor sie in der 4. Regatta der “Pus II” den Vortritt lassen musste. Es war aber immer sehr eng zwischen den beiden.
Leider kollidierten in der 2. Wettfahrt die “Trunte Ry” und die “Fru Jensen” mit dem Ergebnis, dass das Ruder von Sven Krügers Boot brach und er nicht mehr weiter segeln konnte. Für ihn war das umso bedauerlicher, da er in Shanghai arbeitet und mit großem Engagement seine Deutschland-Besuche so terminiert, dass er an unseren Regatten teilnehmen kann. So wird er auch bei den Ry Open starten.
Zu erwähnen ist noch, dass so mancher zu weit auf die rechte Seite fuhr und so in das Feld der Optimist-Jollen kam. Es war ganz schön aufregend zwischen all den kleinen Jollen, aber so etwas muss man auf einem engen Revier bei seiner Taktik berücksichtigen.
Zusammenfassend erlebten wir 3 schöne Wettfahrten, die ein wenig für das Pech vom Vortage entschädigten.
Nach dem Verladen der auswärtigen Boote ging es dann zur Preisverteilung, auf der es wie in den Jahren zuvor für jedes Boot eine Flasche Rotwein gab, die wieder von Thomas Dombrowski gestiftet wurden. Vielen Dank dafür. Die Umetikettierung auf die SEASONS END-Veranstaltung mit dem jeweiligen Bootsnamen hatte in Gemeinschaftsarbeit die Familie Sulkiewicz übernommen.
Das diesjährige Anrecht auf den von Rosemarie Mai gestifteten SEASONS END-Pokal als Gesamtsieger gewann die Mannschaft um Torben Pedersen. Zweiter wurde Arne Jensen mit Crew, der damit den Maltorle-Alster-Preis gewann. Den dritten Platz belegte die “Maltorle”-Crew vor der Mannschaft der “Fru Jensen”. Bestes Holzboot und damit Gewinner des sehr alten (1987) und nun hierfür vergebenen Folke Junior Alster Wanderpreises wurde die “Jasper” mit Enno Peters an der Pinne und seinem 11-jährigen Sohn Jonte sowie dessen gleichaltriger Freundin an den Schoten. Schließlich gewann Holger Nickelmann den von Kurt Schulze gestifteten “Erik-Salander-Preis”. Die einzelnen Ergebnisse findet man unter www.hsc-hamburg.org.
Auch wenn das Wetter es in diesem Jahr nicht immer gut mit uns meinte, erlebten wir doch wieder ein schönes Wochenende in unser Junior-Gemeinschaft an der Alster. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere dänischen Freunde in möglichst großer Zahl auch im nächsten Jahr nach Hamburg kommen. Meinerseits werde ich versuchen, noch ein paar mehr deutsche Boote für eine Teilnahme bei SEASONS END zu motivieren. Der neue Wanderpreis sollte gerade für Holzboote Ansporn genug sein.

von Hartwig Sulkiewicz

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