Rollfock – Erfahrungen gesucht

p31berlinBeiträge: 7 Freitag, 15. April 2011 10:57 h
Liebe Folkejunioren, wer von Euch segelt mit Rollfock? Auf was muss man bei der Installation besonders achten? Und welches Fabrikat passt und macht gute Laune? Für Tipps und Erfahrungswerte bedankt sich herzlich:
Rüdiger

HartwigBeiträge: 62 Samstag, 16. April 2011 21:35 h
Hallo Rüdiger,ich kenne gewiss viele Folke Junior-Boote, aber eines mit Rollfock war nicht dabei.
Vor Jahren habe ich mal bei einer Jolle vom Typ “Koralle” eine Rolleinrichtung nachgerüstet. Das war überhaupt kein Problem – oben Wirbel, unten Rolle.
Allerdings befand sich die Rolle zum Ein- bzw. Ausrollen oberhalb des Decks. Damit kommt der Hals des Segels relativ hoch. Ich musste das Vorliek kürzen und somit von Unterliek einen Streifen “opfern”.
Ein Einbau unter Deck, der zweifellos eleganter ist, hat aber größere Umbauten zur Folge.
Ich bin gespannt, ob sich jemand mit diesbezüglichen Erfahrungen meldet.

Herzlichen Gruß

Hartwig


Thomas JoenckBeiträge: 24 Sonntag, 17. April 2011 17:41 h
Ahoi Rüdiger,
zuerst einmal die Frage, warum Du die Fock einrollen willst.
Für Boote, die auf der Ostsee unterwegs sind, kann ich mir durchaus Situationen vorstellen, bei denen man wegen zunhmenden Windes nicht nur reffen muss, sondern auch froh ist, die Fock bergen zu können, ohne aufs Vorschiff zu müssen.
Wenn das Deine Überlegung ist, gibt es einen wesentlich einfacheren Weg:
Du bringst am Halsschäkel der Fock einen weiteren kleinen Schäkel an, durch den Du eine Bergeleine vom Cockpit zum obersten Stagreiter führst. Dabei läuft die Leine parallel zum Vorstag mit durch die großen Stagreiter. Auf dem achteren Rand des Aufbaus montierts Du eine Klemme. So kannst du die Fock gefahrlos und schnell auch bei Anlegemanövern bergen. Setzt Du die Schot durch, wenn die Fock ca. halb unten ist, fällt sie auch nicht über Bord.
Eine Rollfockanlage passt nicht zum Boot. Außer dem von Hartwig beschriebenen Aufwand hast Du auch noch das Problem der beiden Segellatten zu lösen. Ohne die Latten dürfte das Segel deutlich schlechter stehen. Und außerdem steht ein halb gerolltes Segel elend schlecht und verreckt zudem.
Die beschreibene Methode funktioniert bei mir problemlos. Nur darfst Du die Bergeleiene nicht am Segelkopf befestigen, weil der Kopf sonst nach unten umknickt und der oberste Stagreiter sich am Vorstag verklemmt.
Du kriegst das hin.
Gruß Thomas

p31berlinBeiträge: 7 Dienstag, 19. April 2011 10:46 h
Hallo Hartwig und Thomas,
vielen Dank für die hilfreichen Hinweise. Die Idee mit der Bergeleine ist das richtige für mich: einfach, praktisch, preiswert. So wird es gemacht.
Beste Grüße, Rüdiger

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Rumpf innen abziehen

Ch.Bartels

Beiträge: 8

Mittwoch, 22. Dezember 2010 17:31 h
Hallo alle zusammen
und im besonderen Thomas Jönck,

Thomas,
ich habe in deiner tollen Bildergalerie deinen wunderbar abgezogenen Rumpf bewundert.
Diese Arbeit steht bei mir auch an. Nun meine Frage:
Hast du das wirklich alles in ehrlicher Handarbeit auf traditionelle Art “abgezogen”.
Und welche Werkzeuge hast du dafür benutzt. Ist das denn nicht eine Heidenarbeit, bei den vielen Ecken und Kanten?
Vorweihnachtliche Grüße

Charlie


Thomas Joenck

Beiträge: 24

Mittwoch, 22. Dezember 2010 20:32 h
Da hast Du Recht, Charlie, es ist keine schöne Arbeit.

Ich habe mit einer Heißluftpistole, Spachtel und Ziehklinge gearbeitet. Wichtig dabei ist, dass Du nicht mit dem Spachtel in den Zwischenraum zwischen den Planken gerätst. Bei einigen Schiffen ist dort ein Faden zur Erhöhung der Dichtigkeit eingelegt, den man nicht herausziehen oder beschädigen sollte. Außerdem solltest Du immer eine Flasche mit Wasser für kleine Glutnester und einen Feuerlöscher für schlimmere Fälle in greifbarer Nähe (!) parat haben, denn Spanten mit Trockenfäule auf der nicht sichtbaren Unterseite glimmen gern und brennen schnell wie Zunder.
Ich hatte den Vorteil, dass ich das Deck abgenommen hatte, und so nicht den Gestank beim Abbrennen einatmen musste.
Abtemschutz ist dennoch geboten, wenn Du in der Bilge Menningeanstriche vorfindest.
Nach dem Abbrennen gehst Du mit einer Messingdrahtbürste noch einmal über alle Flächen und gleichzeitig saugst Du alle Fussel mit einem Staubsauger auf. Hier sind Ohrenschützer angeraten.
Bei der anschließenden dreifachen Behandlung mit einer Mischung aus 3 Teilen Leinöl und 1 Teil Terpentin habe ich dann eine böse Überraschung erlebt: Das Leinöl lief zwischen den Planken durch und verfettete das UW-Schiff so sehr, dass an ein Überstreichen mit Antifouling nicht zu denken war. Aber mit der Übung von innen habe ich dann gleich das Schiff auch außen abgezogen. Ohne übertehende Nietköpfe ein Kinderspiel!

Also achte auf Deine Gesundheit und hau rein.
Gruß Thomas

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Fugen dichten mit Ettan

Stralsunder

Beiträge: 13

Sonntag, 19. Dezember 2010 18:48 h
Eine Frage in die Runde…
Eignet sich Ettan – erhältlich bei toplicht.de – auch für den Unterwasserbereich?
Also ist es überstreichbar?

Oliver


Thomas Joenck

Beiträge: 24

Mittwoch, 22. Dezember 2010 20:41 h
Moin Oliver,
nur wenn Du auf Butter lackieren kannst, so kannst Du auch auf Ettan Farbe auftragen. Der Werkstoff ist sehr fetthaltig und deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass darauf Farbe halten kann.
Meines Erachtens wäre es besser, Du streichst Dein UW-Schiff fertig und drückst dann in verdächtige Fugen oder stöße Ettan, von innen oder außen.
Das Ettan soll den Wasserdurchfluss durch Spalten oder Risse so lange mindern, bis das Holz aufquillt und die Undichtigkeit schließt. Das überschüssige Material wird dabei herausgedrückt und hat damit seinen Zweck erfüllt.
Es schadet dann auch im Unterwasserbereich nicht: Was nicht biologisch abgebaut wird, wir bestimmt nicht von Organismen besiedelt, weil auch die gemeine Seepocke darauf mechanisch “afglitscht”.

Frohe Festtage!
Gruß Thomas


Arne J17

Beiträge: 91

Samstag, 29. Januar 2011 11:45 h
Moin Oliver,

ich habe mir diese Frage vor 2 Jahren auch gestellt und deshalb einen Versuch gemacht. Fazit: Primocon funktioniert auf Ettan! Nur hält die Farbe natürlich nur so gut, wie das Ettan am Untergrund hält. Und da ist der Buttervergleich, wenn auch kalte Butter, von Thomas nicht verkehrt.

Du darfst auch nicht vergessen, dass das Ettan aus den Fugen beim dichtquellen herausgedrückt wird. Eine Schicht aus 3-5mal Grundierung + AF sollte dabei aufbrechen.

Also: Ich trage es mit einer Spritze von außen in die Fugen, dass es eine Art Hohlkehle bildet. Reste dann im Herbst schnell runtergekratzt (je kälter, desto besser), U-Schiff normal behandeln, im Frühjahr wie drauf mit Ettan und ab ins Wasser!

Viele Grüße
Arne


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First Season auf dem Strelasund

Stralsunder

Beiträge: 13

Freitag, 26. November 2010 23:24 h
Nun da das Boot endlich wieder sicher in der Halle steht und damit die erste Saison auf dem Folkejunior hinter uns liegt, soll Zeit sein von den ersten Erfahrungen mit dem kleinen Folke zu berichten.

Anfang Februar, mitten im Schneesturm haben wir uns uns in einer Scheune unweit Stralsunds in das kleine Holzboot verliebt [keine Angst es folgt keine Weihnachtsgeschichte].
Eine erste Bestandsaufnahme zeigte, das außer den üblichen Arbeiten vor allem das Unterwasserschiff nach einen Neuaufbau verlangte, außerdem beunruhigte uns der Zustand des Holzes am Bug und auch die Bilge machte einen etwas vernachlässigten Eindruck.
So haben wir uns über`s Frühjahr an folgende Arbeiten gemacht:
– holzsichtige Planken, Aufbauten, Baum und Mast anschleifen
– gesamtes Unterwasserschiff im Trockeneis-Strahlverfahren gereinigt
– Reparatur der Schadstelle am Bug durch einen befreundeten Holzbootbauer
– Austausch des kaputten Mastringes in Teak
– Abdichtung aller offenen Fugen mit Sikaflex
[Bei dieser Maßnahme waren wir uns sehr unsicher. Allerdings waren alle Fugen der Planken bereits vorher komplett verschmiert worden. Diese Dichtmassen hingen nach der Reinigung in Fetzen aus den Fugen – kein Untergrund für Beschichtungen – wir dachten uns, das die frühere Reparatur auch ihren Grund gehabt haben muß. Nachdem alle Fugen ausgeräumt waren, haben wir diese Fugen wieder abgedichtet. Jetzt nach der ersten Saison sind wir sehr zufrieden. Das Unterwasserschiff ist tiptop. Die Fugen der Planken sind unverändert, der Wassereintrag während der Segelsaison war zu vernachlässigen. Lediglich am Holzteil des Kieles ist an einigen Stellen Dichtmasse nach außen gequollen, so das der Unterwasseranstrich Blasen entwickelt hat. Diese Stellen werden nun freigelegt, überstehendes Dichtmittel zurückgeschnitten, angeschliffen und der Anstrich neu aufgebaut.
Leider haben wir erst kurz nach der Maßnahme hier im Forum von einem dauerelastischen Dichtmittel gelesen, erhältlich bei Toplicht]

weiterhin:
– Reparatur von Fehlstellen am Kiel mit Epoxyspachtel
– Neuaufbau des gesamten Unterwasseranstriches [7 x Primocon + 3 x VC Offshore schwarz]
– gesamte Bilge geschliffen und 2 x mit Danboline beschichtet
– Motoraufhängung am Heck neu installiert + Motor [2,3 PS] befestigt
– neue Mastmanschette
– Hölzer im Innenbereich mit Goldspar satin geölt
– 2 x Lack auf Planken, Aufbauten, Mast und Baum
Die Backstagen haben wir auf die Püttinge der Mastwanten gelegt. Damit haben wir uns auf der Kante Platz geschaffen und sparen die Manöver vor jeder Wende. War das ein Fehler??! Bisher ist der Mast nicht gebrochen und auch die Wanten und das Vorliek hingen relativ schlaff.

Für diesen Winter erwarten uns nun Reparaturen schlechter Stellen an den Kajütaufbauten und an der obersten Planke im Bereich der Backbordpüttinge, die Neubeschichtung des Deckes, der möglichst flexible Einbau der Sitzbänke [wobei wir uns über Tips sehr freuen] und ein kleines Fest in der Halle, falls wir uns noch auf einen geeigneten Namen einigen können…

Zum Schluß noch der Hinweis auf einige Artikel und Kuriositäten aus dem Baumarktsortiment, welche sich durchaus auch als geeignet erwiesen haben…
Als Mastmanschette haben wir schwarze Teichfolie [ca. 3mm] verwendet, gibt es von der Rolle. [ich hab noch einige Quadratmeter ;-)].
Als Distanzstücke an der Aufhängung des Ruderblattes haben wir Bodenstopper für Türblätter aus Vollgummi eingesetzt. Vorgebohrt für Schrauben haben wir diese quadratisch zugeschnitten und mit Edelstahlschrauben nach dem Einsetzen des Ruderblattes befestigt. Vorteil: quillt nicht, ist billig und hat funktioniert.

Das alles und auch einige Segelimpressionen befinden sich in einem webalbum unter:

http://picasaweb.google.com/home
E-Mail: katjalukasniklasnele@web.de
Passwort: juniorfolke

Viel Spaß dabei, auch bei euren Winterarbeiten!
Katja + Oliver

PS: wer noch nie hier war und das Segelrevier nicht kennt, ist herzlich eingeladen. Die Stadt liegt direkt am offenen Wasser. Die Boddengewässer und Strände von Rügen, Hiddensee, Darss und Usedom liegen vor der Haustür und ringsum freie Ostsee, mittwochs Mittwochregatta und am ersten Augustwochenende Regatta um das Blaue Band nach Hiddensee [alle Klassen] mit unvergleichlicher Party im Hafen von Neuendorf/Hiddensee.


J-413

Beiträge: 20

Samstag, 27. November 2010 00:49 h
Tolle Zusammenfassung, macht Appetit auf die Fotos, die leider nicht aufzurufen sind. Mit dem Link komme ich nur auf die Picasa Seite, die mir selbst ein Picasa Fotoalbum anlegen lässt. Vielleicht bekommt ihr ja noch den Fotolink gerichtet.

Viele Grüße, Dietmar


Stralsunder

Beiträge: 13

Samstag, 27. November 2010 11:11 h
Hab die Anmeldedaten noch mit angegeben. Nun müßte es doch funktionieren.
Die einzelnen Alben am besten mit Diashow [links oben] durchsehen.

Viel Vergnügen…


J-413

Beiträge: 20

Samstag, 27. November 2010 18:14 h
Super! Danke, es hat geklappt. Prima Fotos da kann man gut nachvollziehen was für eine Schleiferei das war und Hiddensee ist sowieso toll. War schon dreimal da auf meinen Sommertörns.
Viel Spass weiter mit eurem J-Boat. Dietmar

Enno J334

Beiträge: 21

Montag, 29. November 2010 13:06 h
Moin nach HST,

Eure Fotos erinnern mich an unseren Folkeboot-Törn rund Rügen ab Altefähr – ein richtig tolles Revier, vor allem für unsere Bootsklasse, wir kommen bestimmt mal.

Wir fahren die Backstagen auch auf den Wantenpüttings und Bruch gab es deshalb in den letzten Jahren nicht. Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen 🙂 .

Die Wendeeigenschaften und vor allem die gelaufene Höhe werden deutlich besser, wenn Ihr die Fockschotholepunkte weiter nach innen legt. Laut Arne Jensen sollen die Holepunkte direkt am Aufbau, 173 cm gemessen vom Kutterstag, angeschlagen werden. Unsere Holepunkte lagen auch dort, wo Eure derzeit sind, seit wir die Holepunkte verlegt haben, läuft Jasper wirklich mehr Höhe.

Das Vorstag solltet Ihr mit einer Tallje fahren, um es auf Vorwindkursen dichter ziehen zu können, das macht tatsächlich etwas aus – haben wir auf den letzten Regatten gesehen – werde ich diesen Winter ändern.

Die Sitzbänke könnt Ihr sehr gut und variabel fahren, wenn Ihr druchgehende Längsbalken im Cockpit montiert, auf denen die Sitzbänke dann verschoben werden können. (Bei Bedarf schicke ich Euch gern ein paar Fotos von unserer “Bauart”).

Viel Spaß beim Winterlager – wir “Holzwürmer” müssen da je deutlich länger “knabbern” als unsere Freunde der GFK-Juniorboote.

Enno


hotlaser

Beiträge: 4

Donnerstag, 2. Dezember 2010 22:23 h
Hallo Enno,

wie bereits bekannt bin ich seit diesem Jahr Holz-Juniorbooteigner
und kann nur zustimmen das Stralsunder Revier ist einfach genial für das Juniorboot. Die Stralsunder nennen das neue Ozeanoneum “Klorolle” es ist absolut sehenswert. Ich war dort am vergangenen Wochenede noch ohne Folkeboot. Die Übernachtungspreise sind dort in einem guten Preis-Leistungsverhältniß. 54,00? das Doppelzimmer im”Klabautermann”.

Die Positionen der Holepunkte für ein besseres Höhe fahren liegen
diese in den Klassenregeln? Die Fotos mit den Balken würden mich auch interessieren. Ich möchte meine Backstagen jedoch nicht fest fahren sondern wie original verstellbar auch wenn viele sagen es ist bequemer Sie festzusetzen.
Durch die Befestigung an zwei zusätzlichen Punkten, wirken die Kräfte doch sicherlich auf den Rumpf verteilter.

Gibt es wissende welches die besten Beschlagslieferanten für die Baumbeschläge sind?

Wie wird ein Baumniederholer am passensten geführt? ich habe diesen Edelstahlbeschlag um das Mastloch. Ordnet mann dort das cunningham auch an?

Ein paar Details wären gut bis zur HSC – regatta.

Viele grüße aus Franken

Alex Mack


Hartwig

Beiträge: 62

Mittwoch, 8. Dezember 2010 15:03 h
Hallo Alex,

zu deinen Fragen zur Beschlagsanordnungen meine Anmerkungen:
Die Lage der Fockholepunkte ist nach den Klassenregeln nicht festgelegt. Früher fuhr man sie weiter außen. Mit den neuen Tuchmaterialien sind Schnitte möglich, die ein engeres Schoten der Fock erlauben und damit mehr Höhe ermöglichen. Man muss aber aufpassen, dass man das Segel nicht “zumacht”. Es muss einen vernünftigen Twist im Achterliek behalten.
Die genaue Lage muss man ganz einfach ausprobieren. Mastfall und insbesondere der Schnitt, der von Segelmacher zu Segelmacher unterschiedlich ist, lassen ein Standardmaß nicht zu.
Ich z. B. fahre die Holepunkte außen auf dem Dach der Schlupfkajüte.
Was Beschläge anbelangt kann ich nur auf unsere Juniorbootwerft von Arne verweisen. Dort bekommt man auch Beschläge. Der Kontakt ist über seine Freundin Alice in englischer Sprache unter alice.s.j@oncable.dk möglich.
Aber auch der “normale” Markt gibt m. E. einiges her, um unsere Boote auszustatten.
Den Baumniederholer sollte man über 2 Beschläge am Baum fahren, um die Last zu verteilen. An diesen Beschlägen habe ich einen Drahthahnepot angeschäkelt, auf dem ein Block läuft. Daran ist eine Talje befestigt, deren anderes Ende am Mastbügel fest ist. Die holende Part führt zu einer Curryklemme auf dem Kajütdach.
Über den Mastbügel fahre ich auch den Cunningham. Ein entsprechend gelängter Tampen mit 2 eingenähten Augen an beiden Enden wird durch das Auge im Segel geführt. Beide Augen werden unterhalb des Baumes in einem Karabiner zusammengeführt. Das andere Ende des Karabiners wird mit einem Block versehen, durch den ein Tampen geführt wird. Dieser wird über beidseitige Umlenkungen am Mastbügel auf beiden Seiten nach achtern auf Curryklemmen geführt. Die Anordnung hat sich sehr gut bewährt. Man hat beim Dichtholen keine Reibung in der Segelkausch und kann, auf der Kante sitzend, den Cunningham einstellen.

Ich hoffe, du kommst mit diesen Schilderungen klar. Es ist immer schwierig, so etwas in Worte zu fassen. Wenn noch Fragen auftauchen, kannst du mich auch gerne zu Erläuterung anrufen.

Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Jahr, und grüße herzlich

Hartwig

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Spanten wechseln

kkaltschmidt

Beiträge: 3

Montag, 20. September 2010 14:06 h
Hallo,
bin seit Mai 2010 glücklich in Besitz des Juniorbootes 354, Lärche auf Eichespanten.
Einige Spanten möchte/muß ich nun auswechseln.
Gibt es jemand im Forum, der dieses an seinem Boot schon getan hat und mit dem ich mich darüber austauschen kann?
Hier schon einmal einigen Fragen vorweg:
Ist es ratsam, die Spanten zu biegen(wenn ja: vorher über Form, oder heiß einsetzen) oder zu verleimen?
Ist das Auswechseln der Spanten ohne weiteres möglich bei vorhandenem Deck?
Bei welcher Holzfeuchte sollte der Einbau geschehen, bzw: ist es besser, diese Arbeit im feuchten Zustand nach der Saison zu erledigen oder eher erst im relativ trockenen Zustand im Frühling?
Wer weiß, wo ich Kupfernieten beziehen kann, die länger als 55mm sind?
Freu mich über jede Anregung.
Toll, daß es die Junior-Seite gibt.
Katrin

Thomas Joenck

Beiträge: 24

Montag, 20. September 2010 14:42 h
Moin Katrin,
nach 15 geschäfteten Spanten will ich versuchen, Dir eine Antwort zu geben.
Meistens gammeln die Spanten nur in dem Bereich weg, wo sie im Wasser stehen – also unten in der Bilge. So reicht fast immer das Schäften.
So hättest Du dann auch nicht das Problem, das obere Ende des neuen Spants zwischen oberstan Plankengang und Balkweger zu bekommen. Darauf wüsste ich auch keine Antwort, wenn das Deck noch drauf ist.
Ich habe alle Spanten nach einem individuellen Modell aus 5,5mm Esche mit Bindan rot formverleimt. Dann wurde der alte Spant abgetrennt und mit einer Schmiege versehen, an die ich das Ersatzstück angepasst habe. Die Schäftung und den Ansatz am Baukiel habe ich mit Epoxi verleimt und mit Schrauben fixiert und gepresst.
Erst nach dem Abbinden wurde dann gebohrt und vernietet.
Am besten wäre es, Du schautest Dir das vor Ort und auf Fotos, die ich davon gemacht habe, an. Mein Boot J382 soll am 1. Oktober an Land. Es steht dann im Osten Hamburgs in der Halle, wo Du gern zur Besichtigung kommen kannst.
Meine Telefonnummer kannst Du aus Hartwigs Mitgliederliste oder dem Telefonbuch entnehmen.
Gruß Thomas

Hartwig

Beiträge: 62

Dienstag, 21. September 2010 12:26 h
Hallo Katrin,

auch wenn ich ein GFK-Boot habe, beschäftige ich mich gerne mit dem Werkstoff Holz.
Praktische Erfahrungen wie Thomas habe ich mit dem Wechseln oder der Reparatur von Spanten nicht.
Aber in 2 Büchern wird das meines Erachtens sehr gut beschrieben:
Thomas Larson, Holzboote, Renovieren und Instandhalten.
Björn-Peter Behrens, Pflege von Holzbooten.
So manchen Tip wirst Du sicher hier finden.

Viel Erfolg bei der Arbeit wünscht

Hartwig


kkaltschmidt

Beiträge: 3

Dienstag, 21. September 2010 21:45 h
Thomas,
ich dank Dich für Dein Angebot, mir Deinen Spantenbau bei Deinem Boot anschauen zu dürfen und werde mich bei Dir im Oktober melden. Und über das Ölen im Innenbereich möchte ich auch sehr gern mit Dir austauschen, da hast Du wohl schon Erfahrung gesammelt…
Freu mich darauf.

Hartwig,
hier nochmals Dank für Deine Buchempfehlung.

An Alle:
wenn es gewünscht ist, würde ich mich um Dokumentation des Spantenbaues und-einbaues in Form von Bildern für die Junior-Seite bemühen,

Katrin


Hartwig

Beiträge: 62

Samstag, 2. Oktober 2010 11:52 h
Hallo Katrin,

Dein Angebot, den Spantentausch bzw. die Spantenreparatur an Deinem Boot zu dokumentieren und in unser Forum zu stellen, würde sicher viele Holzbooteigner erfreuen. Erfahrungen schaden nie.
Hinsichtlich der Beschaffung der Nieten weiß ich nur, dass man z. B. bei der Fa. toplicht hier in Hamburg Kupfernieten kaufen kann. Ob Deine gewünschten Maße dabei sind, müsstest Du entweder über die Website der Fa. oder ihren Katalog recherchieren.

Herzlichen Gruß

Hartwig

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