Bilder zur Restauration von J-413

J-413

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Freitag, 27. August 2010 21:18 h
Ich habe während der Restauration laufend einige Bilder gemacht die angesehen werden können. Da die Restauration noch andauert werden die Bilder auch noch laufend ergänzt. Update: 24.September 2010Hier ist der Link: Bilder zur Restauration von J-413Think Sail, Dietmar

J-413

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Sonntag, 24. Oktober 2010 01:36 h
Moinsen,
Die kalten Temperaturen ziehen durch meine Carportwerft und jetzt mache ich draußen erstmal Pause.
Der Cockpitausbau ist jetzt fertig und die Fotos können dazu angesehen werden. Wer Fragen dazu hat kann mich gerne anrufen; Tel. in Hartwigs Liste.
Foto Update 24.Oktober
Jetzt muss nur noch der Mast abgezogen und lackiert und das Unterwasserschiff gemacht werden.
Nächstes Jahr gehts dann hoffentlich endlich aufs Wasser. Neustadt ist angepeilt.Think sail, Dietmar

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Bodenwrange rott

J-413

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Donnerstag, 29. Juli 2010 21:39 h
Moin zusammen,
eigentlich hatte ich mir ja bewußt einen GFK Junior ausgesucht, damit ich nicht mehr wie früher bei meinen Holzbooten zwischen den Wrangen und Spanten herumkriechen muß und rotte Teile austauschen, ausbessern, versiegeln, lackieren. Es war immer eine ungeliebte zeitraubende Tätigkeit. Jetzt habe ich aber bei meinem GFK Junior eine rotte Wrange und zwar genau die wo der Kielbolzen mit dem Kranauge durchgeht. Der Voreigner hatte, das habe ich beim Kauf nicht gesehen, die Speigatten in der Bilge mit Silikon verschlossen, weil er wohl wußte, das die Röhrchen nicht mehr richtig im Laminat fest waren und Wasser daran vorbei in die Wrange laufen konnte. Wären die Wrangen einfach hohl, wäre es ja nicht weiter schlimm. Wasser raus, neues Rohr (heutzutage nimmt man wohl besser Epoxirohr anstatt PVC wie damals) gut einkleben, fertig. Aber meine GFK-Wrange hat innen Sperrholz, Schichten senkrecht, was prima zur Wasseraufnahme ist. Nach eingehender Nachforschung stellte sich auch die böse Vorahnung ein, mein GFK-Junior hatte eine klitschnasse, teilweise vermoderte Holzwrange im GFK versteckt. Da das unbedingt repariert werden muß, bzw. eine neue Wrange eingebaut werden muß werde ich nicht mehr zu meinem gesteckten Zeitziel zur Seadsonsend fertig. Ich werde wohl dieses Jahr, zumindest mit dem Junior, eine Werftsaison haben. Ich bin momentan beim Einbau der neuen Wrange und mache fortlaufend Bilder, die ihr hier mitverfolgen könnt.

Bodenwrangenreparatur

Gruß aus der Bilge, Dietmar


Arne J17

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Freitag, 30. Juli 2010 08:51 h
Oh weh, solche Überaschungen kenn ich nur zu gut! Aber Kopf hoch, sieht doch schon fast fertig aus!

‘J-413’ schrieb:

Gruß aus der Bilge

Hilfe! Das Bildge-Monster!!!! 🙂

Arne


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Backstagen

Stralsunder

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Montag, 26. Juli 2010 13:57 h
Nachdem wir unser Junior nun endlich im Wasser haben, stellt sich uns nach den ersten Tagen auf dem Wasser die Frage nach der Notwendigkeit der Backstagen. Handelt es sich hierbei lediglich um eine Trimmvorrichtung oder wäre ohne dieselben – da ein Achterstag nicht vorhanden – die Stabilität des Mastes nicht gegeben.
Will fragen: könnte man auf die Backstagen verzichten oder sind diese elementar wichtig?

Danke im Voraus und beste Grüße aus Stralsund!
Oliver


Arne J17

Beiträge: 91

Montag, 26. Juli 2010 17:22 h
Hallo Oliver,

also meiner Ansicht nach ist die Trimmfunktion unserer Backstagen zu vernachlässigen. Wenn ich das jetzt richtig erinnere, waren Sie im original-Riss nicht enthalten. Dafür war das Kutterstag auf Höhe der Saling (und damit der nach achtern verstagenden Unterwanten). Als man die Fock vergrößerte war der Gegendruck nicht mehr gegeben und man hat die Backstagen eingeführt.
So gesehen reduziert sich die Funktion auf eine Gegenkraft zur Vorliekspannung der Fock.

‘Stralsunder’ schrieb:

Will fragen: könnte man auf die Backstagen verzichten oder sind diese elementar wichtig?

Einige haben die Backstagen an den gleichen Püttingen wie die Unterwanten angeschlagen und mit Wantenspannern durchgesetzt. Der Winkel für die achterliche Verstagung wird dadurch schlechter und die vertikalen Kräfte auf die Püttinge nehmen zu.

Im Endeffekt kannst nur du dir die Frage beantworten: Irgendwann kommt immer der Moment, wo der Mast bricht, ein Pütting ausreist oder ein Stag bricht. Die Frage ist ob dir dann (andere) Backstagen geholfen hätten.

Ich für meinen Teil bin recht froh wenn ich auf der Elbe oder Ostsee bei 5-6 Bft und mehr von achtern nur noch unter Fock annähernd 8kn laufe die beiden Backstagen schön dicht zu haben. Und auch am Wind werden die Kräft des aufrichtenden Moments durch die Backstagen in 3 statt 2 Punkte in den Rumpf eingeleitet.

Viele Grüße
Arne


Enno J334

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Mittwoch, 28. Juli 2010 10:41 h
Moin Oliver,

die “Regattasegler” unter uns fahren fast alle keine verstellbaren Backstage mehr. Die Trimmeigenschaften sind mäßig, genau wie Arne schreibt.
Wir fahren die Wanten und Backstagen auf einer Metallschiene, die an den Püttingen befestigt ist neben den Unterwanten, in einem hinter der Pütting liegenden Loch in der Metallschiene.

Generell wird das Rigg eher mit lockeren Wanten gesegelt, damit der Mast etwas Spiel hat. Zuerst hat mich das “Geschlabber” etwas irritiert, aber unsere dänischen Segler haben mir erklärt, daß das Rigg keine “stramm durchgesetzten” Wanten benötigt. – Mein Mast steht noch, trotz der eher losen Wanten und Backstage.

Das Argument von Arne, mehrere die Kräfte verteilende Punkte zu haben ist sicher richtig. Peter Hadler (Rikke Rusk) sagte mir mal, er sei beim Segeln auf der Ostsee – das Boot lag in Großenbrode – froh um seine mit Tallje auf festem Holepunkt gefahrenen Backstagen.

Das Segeln ohne Backstagen ist sicher entspannter, mußt Du doch keine zusätzlichen “Backstagmanöver” fahren.

Gruß
Enno


Stralsunder

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Mittwoch, 28. Juli 2010 14:41 h
Hallo Arne und Enno,
danke für eure Kommentare! Wenn ich euch richtig verstehe, ist die Befestigung der Backstagen also durchaus auch weiter vorn in Höhe der Wanten möglich. Entspricht das Foto des backbordseitigen Buges (zeitweise als Bild auf der Startseite von www.FolkeJunior.de zu sehen) der Beschreibung von Enno?
Hier sind allerdings auch nur zwei Wanten zu sehen!?

Viele Grüße aus Stralsund!
Oliver


Arne J17

Beiträge: 91

Freitag, 30. Juli 2010 08:44 h
Hallo Oliver

‘Stralsunder’ schrieb:

Entspricht das Foto des backbordseitigen Buges (zeitweise als Bild auf der Startseite von www.FolkeJunior.de zu sehen) der Beschreibung von Enno?
Hier sind allerdings auch nur zwei Wanten zu sehen!?

meinst du das hier?

http://www.folkejunior.de/img/start05.jpg

Das hat nichts mit den Backstagen zu tun, die werden bei mir nicht über die Püttinge sondern über Taljen auf festen Holepunkte auf Höhe Ende Kajütdach gefahren.

Gruß
Arne

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Was wiegen Masten?

J-413

Beiträge: 20

Mittwoch, 21. Juli 2010 12:36 h
Nachdem mir mein Mast ziemlich schwer vorkam, habe ich ihn mal gewogen. (Dabei habe ich selbst festgestellt, dass ich wohl etwas abnehmen sollte 😉 )
Das Ergebnis sind 23 kg. Was wiegen so die anderen Masten? Ist das normal, oder habe ich eins der schwereren Exemplare?

Think Sail, Dietmar

Hier habe ich mal eine Webseite für mein Boot angefangen:

J-413 im Web


Arne J17

Beiträge: 91

Donnerstag, 22. Juli 2010 17:46 h
Hallo Dietmar,

‘J-413’ schrieb:

Das Ergebnis sind 23 kg. Was wiegen so die anderen Masten? Ist das normal, oder habe ich eins der schwereren Exemplare?

das Gewicht der Masten kann sehr unterschiedlich sein. Mein alter Mast war gefühlt doppelt so schwer wie der aktuelle. Leider kann ich dir keine genauen Zahlen sagen. Ich finde 23kg jetzt aber aber noch nicht extrem schwer. Ich denke dass ist ungefähr so viel wie mein alter hat.

Den neuen würde ich jetzt gemessen daran dass ich ihn locker auf einer Schulter trage mit 12-15kg schätzen.

Wenn das Thema im Oktober noch interessant ist, kann ich auch nochmal wiegen!

Viele Grüße
Arne


J-413

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Freitag, 23. Juli 2010 01:17 h

‘Arne J17’ schrieb:
Den neuen würde ich…..mit 12-15kg schätzen.

Das wäre etwas mehr als die Hälfte von meinem Mast, (den ich allerdings auch auf der Schulter tragen kann, aber nicht so ganz locker).

‘Arne J17’ schrieb:

Wenn das Thema im Oktober noch interessant ist, kann ich auch nochmal wiegen!

Natürlich ist das Thema noch interessant, denn es ist ja nicht unerheblich ob man möglicherweise die Hälfte weniger Gewicht im Mastbereich oben hat.
Wenn dein Mast nach Baubestimmungen gebaut und nicht hohl ist, must du ein ausgesprochen leichtes Holz haben. Mein Mast ist voll und das Material Spruce.

Dietmar


Arne J17

Beiträge: 91

Freitag, 23. Juli 2010 09:48 h

‘J-413’ schrieb:

Wenn dein Mast nach Baubestimmungen gebaut und nicht hohl ist, must du ein ausgesprochen leichtes Holz haben. Mein Mast ist voll und das Material Spruce.

Mein alter Mast war auch aus Spruce oder so. Wunderschönes Holz, sehr feine dichte Jahresringe. Der neue sieht ist im Vergleich dazu eher wie eine Fichten-Leiste aus dem Baumarkt aus. Ich vermute, das erklärt den Gewichtsunterschied. Solider und haltbarer ist auf jeden Fall der alte.

Wenn du zeitnah noch ein paar Referenzgrößen haben willst kannst du ja mal bei der Seasons End vorbeischauen (ggf. vorher mit Hartwig absprechen). Da kommen doch ne ganze Menge Junioren auf dem Trailer. Sollte eigentlich kein Problem sein mal kurz zu wiegen (da der Mast ohnehin liegt).

Viele Grüße
Arne


Hartwig

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Freitag, 23. Juli 2010 18:41 h
Hallo Dietmar,

also alle möglichen Fragen rund um unseren Folke Junior wurden mir schon gestellt. Die meisten konnte ich auch beantworten, aber für das Mastgewicht hat sich noch keiner interessiert. Schön, dass es mal was Neues gibt.
Um ehrlich zu sein, ich kenne das Mastgewicht auch nicht. Dennoch einige Anmerkungen:
Nach den Klassenregeln muss der Mast massiv sein und aus Fichte oder Oregon-Pine gebaut sein. Die Maße sind der Zeichnung Nr. 5 zu entnehmen. Demnach ist auch die gegenüber “normaler” Fichte schwerere Spruce zugelassen, da es sich bei Spruce um eine Fichtenart handelt.
Spruce sieht natürlich besser aus, da das Holz bei geeigneter Auswahl keine Knäste hat. Auch ist es unempfindlicher gegen mechanische Beschädigungen.
Das reine Holzgewicht zu bestimmen, gestaltet sich allerdings im Nachhinein sehr schwierig.
Wenn ich meinen Mast vor, während oder nach der Saison stelle oder lege, ist er mit Wanten etc. voll ausgerüstet. Selbst ohne diese Ausrüstung (z. B. im Frühjahr) ist er mit diversen Beschlägen bestückt, die man zur Bestimmung des Holzgewichtes abbauen müsste, was wohl keiner macht, es sein denn, er baut den Lack neu auf.
Zusammenfassen halte ich es kaum für möglich, im laufenden Betrieb das Mastgewicht ( nur Holz) zu bestimmen.
Ich selbst hatte eine alten Fichtenmast, der durch eine Kollision bei einer Regatta vor Aarhus 1998 brach. Bei der Rahtje-Werft in Kiel, bei der damals ein Freund von mir Betriebsleiter war, habe ich mir dann einen Spruce-Mast bauen lassen. Dieser Freund ist Bootsbaumeister und kennt sich mit dem Bau von massiven Masten durch den Bau und Ausbau von Nordischen Folkebooten sehr gut aus. Denn ich behaupte, dass nicht jeder Bootsbauer Kenntnisse und Erfahrungen mit dieser Art Arbeit hat. Auch benötigt man einen absolut geraden Helgen und eine Unzahl von Schraubzwingen.
Bei dieser Gelegenheit hätte ich natürlich wiegen können, aber das Problem stellte sich nicht.

Herzlichen Gruß

Hartwig


J-413

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Montag, 26. Juli 2010 13:28 h
Moinsen alle,

das mit dem Mastgewicht ist eine wirklich nicht so unwichtige Sache, denn es wirkt sich auf die Segeleigenschaften direkt aus. Ein leichter Mast erzeugt weniger Krängung und reagiert flexibler und schneller auf Winddruckänderungen weil weniger Masse eben nicht so träge ist. Ein leichter Mast richtig eingestellt und gesegelt sollte generell schneller sein.
Dazu kommt noch das bequemere Handling beim Mastsetzen, Tragen an Land etc.
Wenn sich der Gewichtsunterschied im Rahmen von 2-4 Kg bewegen sollte, ist es glaube ich marginal, dann sollte man da nicht weiter drüber reden, aber wenn manche Masten nur die Hälfte von anderen wiegen, dann macht man sich schon so seine Gedanken. Ich hab mal weiter recherchiert.
Ich gehe von lufttrockenen Fichtenhölzern aus, dann findet sich für Sitka-Fichte auf einschlägigen Seiten ein Raumgewicht von 0,45-0,52 g/cm³. Bei den europäischen Fichten 0,35-0,60 g/cm³.
Wenn man jetzt noch die Elastizität in Abhängigkeit von der Länge ins Spiel bringt, welches hauptsächlich von der Dichtigkeit/Gleichmäßigkeit der Jahresringe abhängt, dann wird es schnell komplex.
Ich will es jetzt mal bei einer allgemeinen Betrachtung belassen. Wenn ich den Juniormast mit einer Länge von 8,5m und einem gemittelten Durchmesser von 8cm annehme dann bekomme ich folgende Mastgewichte (ohne Lack und Beschläge) wenn ich mit den spezifischen Gewichten von oben rechne.
Sitka-Spruce 19,2 kg – 22,2 kg ,europ.Fichte 14,9 kg – 25,6 kg
Quintessenz:
Wer einen leichten Fichtenprügel aus europäischer Dachlattenproduktion hat, sollte froh sein, er muss weniger schleppen und dafür für andere einen ausgeben, die mehr zu wuppen haben, dafür aber eine schöne enge Sitkamaserung an einem vielleicht flexibleren Mast ansehen können.
Jetzt könnte man noch die “Schnellsegler” nach deren Mastgewicht fragen mit der inneren Überzeugung “meiner ist zwar schwerer, aber er sieht schöner aus”

In diesem Sinne, Dietmar

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Auftrieb – Eine Frage des sich Überwasserhaltens

J-413

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Samstag, 15. Mai 2010 18:42 h
Hallo Segelfreunde,
nachdem meine Restauration so Stück für Stück voranschreitet, wirft jetzt das Thema der Auftriebskörper so manche Frage auf. ich möchte schließlich nicht ohne Boot mal irgendwo herumschwimmen und auf zufällig vorbeifahrende Retter hoffen.
Da der Auftrieb ja von der verdrängten Wassermenge und dem spezifischen Gewicht abhängt, nehme ich mal als gesetzt, dass der in den Klassenvorschriften genannte Auftrieb von 260 Ltr. für Holzboote und 480 Ltr. für GFKboote von kompetenten Konstrukteuren ausgerechnet wurde ( :-/ Wirklich?????)
Ich habe ein GFKboot und würde gerne ein festes, wasserdichtes Schott hinten und vorne einsetzen. Ich habe nämlich keine Lust mit einigen “Luftballons” im Boot herumzufahren.
Nun kommt aber die Frage aller Fragen: Wie rechnet man das aus? Das hintere Schott möchte ich als Abschluss des Cockpits nach hinten setzen; wieviel Ltr. Luftraum ist dann dahinter? Entsprechend weiter; wo muss ich im Bugbereich das Schott hinsetzen damit ich die restlichen Ltr. Luftraum (480 Ltr. minus Heckauftrieb) bekomme.
Ich habe mir zwar annäherungsweise mit der Volumenberechnung des Dreiecksprisma/2 beholfen, aber das ist natürlich nur sehr ungenau. Ich möchte schließlich nicht im Falle einer überkommenden Welle annäherungsweise gerade nicht mehr schwimmen. Ein Eimer Auftrieb zu wenig wäre fatal.
Wie habt ihr das gemacht, wenn ihr nicht die Plastikaufblaskörper genommen habt?Think Sailing, Dietmar

Hartwig

Beiträge: 62

Dienstag, 18. Mai 2010 18:04 h
Hallo Dietmar,da bringst Du mich ganz schön in Schwierigkeiten.
Also eine exakte Berechnung der Volumina von Vor- und Achterschiff ist mir nicht bekannt. Mit Hilfe eines Linienrisses und Schiffbauergrundwissens lässt sich das sicher machen, aber das Problem stellte sich bislang nicht.
Soweit mir bekannt, fahren die meisten älteren GFK-Boote mit großen Styropor-Blöcken, die der Bootskontur vorne und achtern weitgehend angepasst sind.
Der achtere Block füllt das Hinterschiff bis zur Achterkante des Cockpits, der vordere das Vorschiff bis ca. 20 cm vor dem Mast. Sperrholzplatten, die an im Bootskörper (GFK) integrierten Stegen befestigt sind, verhindern ein Verrutschen sowie ein “Krümeln” der Styropor-Blöcke. So fand ich es jedenfalls beim Kauf meines Bootes vor.
Zusätzlich habe ich auf jeder Seite unter dem Deck sowohl im Cockpitbereich als auch in der Schlupfkajüte je einen stabilen aufblasbaren Auftriebskörber untergebracht, also insgesamt 4 Stück. (Länge ca. 1 m, Durchmesser ca. 25 cm)
Etwa 3x Mal habe ich in all den Jahren schon Boote volllaufen sehen. Meistens ist das bei viel Wind in der Halse passiert, als sich die Großschot irgendwo verhakte.
Dabei habe ich festgestellt, dass vollgelaufene Boote insbesondere achtern Auftrieb brauchen. Gerne hatte man achtern noch eine Schublade für den berühmten Kleinkram eingebaut, die den Auftrieb weiter verringerte. So musste beim Einschleppen ein Besatzungsmitglied auf dem Vorschiff sitzen, um einen einigermaßen vernünftigen Trimm zu erreichen.
Wenn ich mich ganz dunkel erinnere, hat Arne Jensen in seinen neuen Juniorbooten zumindest achtern ein festes Schott. Über die Anordnung vorne weiß ich nichts.
Übrigens würde ich bei einem geschlossenen Hohlraum auch immer die Möglichkeit einer zeitweisen Belüftung vorsehen, denn Schwitzwasser wird sich mit Sicherheit bilden.
Auch wenn meine obigen Schilderungen Dich sicher nicht befriedigen, da sie “mobile” Auftriebskörper beinhalten, hoffe ich, dass sie Dir zumindest ansatzweise weiterhelfen.
Wenn Du nähere Angaben über die neuen Boote haben willst, kann ich Dich nur an Arne Jensen verweisen. Du müsstest dann eine entsprechende Anfrage in Englisch dorthin senden.Viel Spaß bei den weiteren Überholungsarbeiten wünscht

Hartwig


J-413

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Dienstag, 18. Mai 2010 20:07 h
Moin zusammen,
natürlich läßt mir das keine Ruhe. Wenn ich jetzt schon am Renovieren bin, dann möchte ich doch die Frage des Auftriebs für den Fall der Fälle sicher gelöst haben.
Wichtig!-Falls jemand die Berechnung des Innenvolumens von Bug und Heckbereich genau rechnen kann, bitte unbedingt nochmal melden.Mittlerweile zeichnet sich folgendes ab:1. Ich habe mich jetzt entschieden, feste Schotts vorne und hinten einzusetzen. Das verspricht mir die beste Lösung zu sein, denn mir steht dann das gesamte Volumen hinter dem Schott als Auftrieb zur Verfügung. Styroporblöcke sind niemals 100% passgenau da hineinzubekommen.

2. In die Schotts kommen jeweils Inspektionsluken mit ca. 20cm Ø. Diese sind absolut sicher und dicht (mit Prüf.testat) Die bekannten normalen Schraubdeckel für 420er,470er, Opti u.ä. sind zu klein und nicht sicher. Deshalb bin ich von diesen abgekommen und habe mir über unsere Werft die ersteren Schraubluken besorgen lassen. Der Vorteil hierbei ist auch, das man noch Kleinigkeiten dahinter stauen kann (Rotwein etc.) und natürlich eine Lüftungs- und Inspektionsmöglichkeit hat.

3. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Heckbereich mit Cockpit der kritische Teil ist, wenn das Boot mal vollläuft. Deshalb sollen unter die Seitendecks im Cockpitbereich auch noch feste Auftriebskörper kommen (wenn nicht dieses Jahr, dann nächstes, da sie für ein Aufschwimmen nicht unbedingt nötig wären, sondern nur eine Extrareserve darstellen)

4. Jetzt das Schwierigste zuletzt – die Berechnung. Ich habe in meinem Kollegenkreis die Mathematiker gelöchert und nur unverständiges Kopfschütteln geerntet, als ich von Simpsons Formel, Kepplerscher Fassregel und unregelmäßigem Tetraeder geredet habe. Alle haben gepasst. Deshalb habe ich als Annäherung die Volumenberechnung von Dreiecksprismen (V=A x h) benutzt, die ich mir von innen in den Bootskörper eingepasst gedacht habe. Die Wölbungen konnte ich so nicht mitrechnen und musste sie vernachlässigen, was aber eher positiv zu sehen ist, da sie noch geringfügig zusätzliches Volumen liefern. Alles ist zunächst sehr grob gemessen und nicht bis ins Letzte genau.
Bugbereich: Das ist annähernd ein in Längsrichtung diagonal durchgeschnittenes Dreiecksprisma
Ich habe das Schott 1,20m von vorn berechnet und komme dann auf ein Volumen von ca. 240m³
Heckbereich: Das Schott sitzt am Cockpitende. Das sind dann gedacht 2 Dreiecksprismen, eines längs, das hintere quer (wg. des Spiegelhecks). Da der Rumpf sich nach hinten verjüngt, habe ich die Volumina gemittelt, aus jeweils einer Dreiecksprismenberechnung mit den kürzesten und längsten Werten. Das ergab ca. 266m³
Insgesamt macht das ca. 506m³ (plus die vernachlässigten Wölbungsbereiche), was ausreicht, wenn 480Ltr. für das GFK-Boot genügen sollen. Auf der anderen Seite zeigt das aber auch, dass zwei ungenügend eingepasste Styroklötze vorn und hinten eventuell zu wenig sein könnten für ein GFK-Boot, aber für ein Holzboot natürlich vollkommen sicher sind.

Frage an Hartwig: Wenn du schon Boote (GFK oder Holz??) im vollgelaufenen Zustand gesehen hast, wieviel Freibord hatten die denn noch?

Ich habe in dieser Sache auch noch ein Mail an Arne Jensen geschickt, dessen Antwort ich dann hier ergänze, sobald sie vorliegt.

Dietmar


Arne J17

Beiträge: 91

Donnerstag, 20. Mai 2010 08:11 h
Hallo Dietmar,vielleicht noch ein paar Überlegungen: Du willst dich den 480l der Klassenvorschrift nähern. Dabei gibt es jedoch folgendes zu beachten: Kein Boot wiegt das Gleiche! Das eine ist etwas dicker laminiert, das andere dünner. Jedes Holzschott bringt Auftrieb wenn es denn unter Wasser ist, jeder Metallbeschlag egal ob über oder unter dückert. Dementsprechend wird dieser Wert mit Reserve behaftet sein.Alleine Gewichtsunterschiede beim Mast können da viel Ausnamchen: Im Ideal soll dein Schiff vollgeschlagen aufrecht Schwimmen, Deck über Wasser und du kannst auch noch drauf stehen. Zwischen zwei Masten bei mir war ein geschätzter Gewichtsunterschied von 10kg = 10l.
Ein Segler mit nasser Klamotte kann auch mit 90kg angesetzt werden. Sitzt er im Cockpit mit dem Wasser bis zum Hals sind es vielleicht noch 5-10kg.

Ein Außenborder (der in den 480l) wahrscheinlich nicht eingeplant ist besteht aus 12-27kg Metall. Das sind auch unter Wasser noch ne ganze Menge. Und zwar ganz hinten.

Hartwig berichtet von Seglern auf dem Vorschiff, also hatten diese Boote genug Reserve für zwei Leute!

Mein Vorschlag: Probier es aus! Du musst es ja nicht nachts, alleine, mitten auf dem Meer machen: Kein Mast, vermeintlich genug Auftrieb, am Steg angebunden, Reserveauftrieb (Fender zur Hand). Sollte das Schiff dann mit deiner geschätzten Menge wider erwarten auf Tauchkurs gehen, kannst du immernoch Fender, Schwimmweseten, Kanister, Sack mit leeren PET-Flaschen etc. unter die Seitendecks stopfen – tief kann sie ja nicht, hängt am Steg.

Wenns denn klappt, kannst du dich ja mal draufstellen. Wenn das geht, geht auch der Mast. Dann noch zwei Personen mehr und du kannst fein ausprobieren wo die Grenze ist und wieviel Reserve da ist.

Eine Möglichkeit gibt sonst noch: Wenn dir das “zu voll” mit dem ganzen Auftrieb wird, kannst du auch automatisch aufblasbare Auftriebe verbauen:
http://www.awn.de/eshop.php?action=article_detail&s_supplier_aid=320082&position=13&anzahl_treffer=39
Die Teile gehen wie ne Automatik-Schwimmi auf und verbrauchen “normal” wenig Platz. Außerdem ist der Schwimmkörper geschützt. An der richtigen Stelle montiert wäre das ne Überlegung, ich hatte übegangsweise so ein Teil mal am Mast unter Deck.

‘J-413’ schrieb:

… Der Vorteil hierbei ist auch, das man noch Kleinigkeiten dahinter stauen kann (Rotwein etc.) und natürlich eine Lüftungs- und Inspektionsmöglichkeit hat.

Insgesamt macht das ca. 506m³ (plus die vernachlässigten Wölbungsbereiche) …

Das klingt nach einem ganz soliden Weinkeller 😀

Viele grüße
Arne


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